Denkst du, wenn du Blue Chip hörst, an ein Casino statt an Aktien? Oder sind Aristokraten und Könige für dich Angehörige des Adels? Was diese und andere Bezeichnungen mit der Börse zu tun haben, erfährst du hier:
- Blue Chip
- Börsencrash
- Bullen- und Bärenmarkt
- Buy and Hold
- Dividendenaristokrat und Dividendenkönig
- Fundamentalanalyse
- Junk Bond
- Long und Short
- Pennystock
- Stock Picking
- Technische Analyse
- Trading
- Value und Growth
Blue Chip
Als Blue Chips werden die Aktien von Unternehmen mit einer besonders hohen Marktkapitalisierung und großen Bekanntheit bezeichnet.
Börsenlexikon: Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung ist der aktuelle Börsenwert eines Unternehmens. Er errechnet sich aus der Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien multipliziert mit dem aktuellen Aktienkurs.
Der Begriff Blue Chip hat seinen Ursprung im Casino. Dort haben die blauen Jetons (englisch Chip) stets den höchsten Wert.
Eine Investition in Blue Chips wird an der Börse als relativ risikoarm angesehen, da sie oft eine lange Erfolgshistorie mit seit Jahren steigenden Umsätzen und Gewinnen aufweisen können. Durch den bereits sehr hohen Börsenwert weisen solche Unternehmen allerdings tendenziell ein geringeres Wachstumspotenzial als kleinere Unternehmen auf.
Die Kursentwicklung der größten Aktienindizes der Welt ist eng mit der Kursentwicklung der darin enthaltenen Blue Chips verknüpft, da diese in den Indizes üblicherweise mit einer hohen Gewichtung vertreten sind.
Börsencrash
Unter einem Börsencrash wird der plötzliche und erhebliche Rückgang der Börsenkurse innerhalb einer relativen kurzen Zeitspanne verstanden. Ausgelöst wird ein solcher Crash meist durch panikartige Verkäufe am Ende einer Spekulationsblase oder durch ein unerwartetes Ereignis.
Ein Börsencrash tritt immer mal wieder auf und ist kein Grund auf das Investieren in Aktien zu verzichten.
Ganz im Gegenteil.
Da in einem Crash auch Aktien von wirtschaftlich soliden Unternehmen abverkauft werden und diese dadurch mit einem großen Rabatt zu haben sind, ist so ein Crash ein Geschenk für jeden langfristig orientierten Anleger. Wer den Mut hat in Aktien zu investieren, wenn überall an der Börse Panikstimmung herrscht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit in den folgenden Jahren mit guten Renditen belohnt.
Schon gewusst?
Die erste dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte wurde durch Tulpen ausgelöst. Diese, auch Tulpenmanie genannte, Spekulationsblase ereignete sich in den 1630er Jahren in den Niederlanden.
Tulpen entwickelten sich damals immer mehr zu einem beliebten Luxusgut unter vermögenden Niederländern. Die Preise für solche Tulpenzwiebeln, welche besonders schöne Blüten hervorbrachten, stiegen mit der Zeit immer weiter an.
Im Jahr 1637 erreichte die Tulpenblase ihren Höhepunkt. Die teuersten Tulpen wurden für den Preis eines gut ausgestatten Hauses gehandelt. Da unter anderem nun erste Zweifel an der Nachhaltigkeit der hohen Preise aufkam, platzte die Blase.
Erzählungen nach befanden sich große Teile der Bevölkerung im Tulpenrausch, wodurch zahlreiche Menschen all ihren Besitz verloren. Das entpuppte sich allerdings nach aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen als Legende. Die Spekulationsblase beschränkte sich in Wirklichkeit nur auf einen kleinen Teil von sehr vermögenden Niederländern, die sich diese Verluste auch leisten konnten.
Quelle: Tulip mania: the classic story of a Dutch financial bubble is mostly wrong
Bullen- und Bärenmarkt
Von einem Bullenmarkt oder einer Hausse (französisch für Anstieg oder Steigerung) spricht man, wenn der Börsenkurs eines Marktes oder auch nur einer Branche über einen längeren Zeitraum ansteigt. Für die Erwartung steigender Kurse wird auch der Begriff bullish verwendet.
Umgekehrt wird von einem Bärenmarkt oder einer Baisse (französisch für Rückgang oder Abnahme) gesprochen, wenn der Börsenkurs eines Marktes oder einer Branche über einen längeren Zeitraum sinkt. Für die Erwartung sinkender Kurse wird auch der Begriff bearish verwendet.
Eine allgemeingültige Definition dafür, wann ein Bullen- oder Bärenmarkt vorliegt, gibt es nicht. Als Faustregel für das Vorliegen eines Bullenmarktes gilt aber ein Kursanstieg von mindestens 20 Prozent in zwei Monaten. Dementsprechend liegt ein Bärenmarkt vor, wenn der Kurs in zwei Monaten um mindestens 20 Prozent gesunken ist.
Gut zu wissen: Die vergangenen Bullen- und Bärenmärkte haben gezeigt, dass ein Bullenmarkt im Durchschnitt deutlich länger anhält als ein Bärenmarkt. Die Zeiten steigender Kurse überwiegen an der Börse also.
Aber warum symbolisieren gerade Bullen oder Bären steigende oder sinkende Kurse? Um das zu verstehen, muss man sich die Körperhaltung und Kampftechnik dieser beiden Tiere ansehen:
Die Hörner eines Stiers zeigen immer nach oben, während der Bär meist mit einem gesenkten Kopf auftritt. Auch im Kampf katapultiert der Stier seine Gegner nach oben. Der Bär schlägt dagegen mit seiner Tatze eher von oben nach unten.
Im Zusammenhang mit Bullen und Bären existieren auch die Begriffe Bullenfalle und Bärenfalle. In eine Bullenfalle gerät ein Anleger, der durch den Kursverlauf fälchlicherweise davon ausgeht, dass der Kurs jetzt langanhaltend steigt und daraufhin Wertpapiere kauft. Sinkt der Kurs dann entgegen den Erwartungen wieder, ist der Anleger in eine Bullenfalle geraten. Im genau umgekehrten Fall spricht man von einer Bärenfalle.
Buy and Hold
Buy and Hold (deutsch Kaufen und Halten) ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger Aktien kaufen und über einen längeren Zeitraum, in der Regel mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte, behalten. Anstatt ständig auf kurzfristige Kursentwicklungen zu reagieren, setzt ein Anleger bei dieser Strategie auf die langfristige Wertentwicklung eines Unternehmens oder eines Fonds.
Schon gewusst?
Als Entdecker der Buy-and-Hold-Strategie gilt der US-amerikanische Vermögensverwalter Robert Kirby. Zu seinen Kundinnen gehörte auch eine Dame, deren Depot er verwaltete. Allerdings hatte Kirby hauptsächlich Kontakt zu dem Ehemann der Dame, mit dem er alle Kaufempfehlungen für das Aktiendepot seiner Kundin besprach.
Was Kirby nicht wusste: Der Ehemann seiner Kundin führte heimlich ein eigenes Aktiendepot, mit der er die Käufe aus dem von Kirby verwalteten Depot seiner Frau kopierte. Der Ehemann machte dabei nur einen einzigen Unterschied: Er verkaufte nie auch nur eine einzige Aktie.
Eines Tages verstarb der Ehemann unerwartet und seine Frau wollte, dass Kirby nun auch das Vermögen ihres verstorbenen Mannes verwaltet. Als Kirby das Aktiendepot des Ehemannes sah, war die Überraschung groß. Obwohl einige Aktienpositionen mit großen Verlusten im Depot vorhanden waren, gab es auch Positionen mit extrem hohen Wertzuwächsen, so dass der Gesamtwert des Depots deutlich über dem von ihm verwalteten Depot lag.
Quelle: The Coffee Can portfolio
Die Buy-and-Hold-Strategie erfordert kein tägliches Auseinandersetzen mit den Aktienmärkten und ist daher sehr bequem umzusetzen. Da nur selten Käufe und Verkäufe stattfinden, fallen zudem nur wenige Gebühren an. Außerdem verlagert sich durch eine lange Haltedauer der Wertpapiere die Steuerlast in die Zukunft, wodurch der Zinseszinseffekt gesteigert wird.
Eine Herausforderung bei der Umsetzung der Buy-and-Hold-Strategie sind die üblichen, teils heftigen, Schwankungen des Aktienmarktes. Wenn das eigene Aktiendepot für einige Zeit tief in die roten Zahlen rutscht, kann das emotional, vor allem für unerfahrene Anleger, sehr belastend sein.
Dividendenaristokrat und Dividendenkönig
Als Dividendenaristokrat wird ein Unternehmen bezeichnet, das die Dividende über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren jedes Jahr erhöht hat. Ein Unternehmen, das die Dividende sogar seit mindestens 50 Jahren kontinuierlich erhöht, wird als Dividendenkönig bezeichnet.
Börsenlexikon: Dividende
Die Dividende ist ein Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand vorgeschlagen und im Rahmen der jährlichen stattfindenden Hauptversammlung (= Versammlung aller Aktionäre) mit einfacher Mehrheit von den Aktionären beschlossen.
Die mit Abstand meisten Dividendenaristokraten und -könige stammen aus den USA, wo die Altersvorsorge mit Aktien staatlich gefördert wird und im Rahmen dessen von den Unternehmen eine zuverlässige Dividendenzahlung erwartet wird.
Der Titel Dividendenaristokrat oder Dividendenkönig gilt vor allem für langfristige Anleger als Qualitätsmerkmal. Ein Unternehmen, das in diesen erlesenen Kreis aufgenommen wird, verfügt über ein seit Jahrzehnten funktionierendes Geschäftsmodell mit kontinuierlich steigenden Gewinnen.
Es kommt allerdings immer mal wieder vor, dass ein Unternehmen in eine finanzielle Schieflage gerät und den Titel Dividendenaristokrat oder Dividendenkönig wieder verliert. Ebenso kommt es gelegentlich vor, dass ein Unternehmen die Dividende nur noch marginal erhöht oder mit Schulden finanziert, um den begehrten Titel weiterhin behalten zu können.
Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse ist eine Methode, um aus allen zugänglichen Informationen den wahren Wert eines Unternehmens (auch fairer Marktpreis oder fair value) zu bestimmen. Wird der so ermittelte Wert des Unternehmens anschließend mit den aktuellen Aktienkurs verglichen, kann festgestellt werden, ob die Aktien gerade teuer, billig oder fair bewertet sind.
Bei der Durchführung einer Fundamentalanalyse werden sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren berücksichtigt. Der quantitative Teil der Fundamentalanalyse betrachtet ausschließlich die Geschäftszahlen des Unternehmens, während der qualitative Teil eher subjektive Faktoren berücksichtigt.
Die benötigten Daten für den quantitative Teil lassen sich entweder direkt aus dem Jahresabschlussbericht des Unternehmens herauslesen oder müssen zunächst berechnet werden. Hier gibt es keinen Interpretationsspielraum und am Ende der Analyse kommt es zu klaren Ergebnissen.
Börsenlexikon: Jahresabschluss
Der Jahresabschluss schließt die Buchführung eines Unternehmens für ein Geschäftsjahr ab. Er gibt Auskunft über den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens und beinhaltet unter anderem eine Gegenüberstellung von Kapital und Vermögen (Bilanz) sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung.
Anders verhält es sich beim qualitativen Teil der Fundementalanalyse. Hier werden vor allem das Geschäftsmodell des Unternehmens, die Qualität des Managements und mögliche Vorteile bzw. Nachteile gegenüber Wettbewerbern analysiert.
Neben einem qualitativen und quantitativen Teil wird bei einer ganzheitlichen Fundamentalanalyse zusätzlich noch die globale sowie branchenspezifische Sicht berücksichtigt.
Bei der globalen Analyse werden werden die globalen Rahmenbedingungen wie z. B. die Geldpolitik, die Inflationsrate oder die politischen Entwicklungen einzelner Länder betrachtet. Die brachenspezifische Analyse betrachtet vor allem die Entwicklungen und Rahmenbedingungen innerhalb einer bestimmten Branche.
Junk Bond
Junk Bond (deutsch Schrott- oder Ramschanleihe) ist ein abwertende Bezeichnung für eine Hochzinsanleihe. Solche Anleihen werden von Unternehmen oder Staaten mit einer schlechten Kreditwürdigkeit herausgegeben und haben daher ein hohes Ausfallrisiko.
Aufgrund des hohen Risikos eines Kapitalverlustes für den Anleger, sind solche Anleihen höher verzinst als Anleihen von Herausgebern mit einer besseren Kreditwürdigkeit. Junk Bonds bieten daher die Chance auf höhere Renditen, erfordern aber auch ein höheres Maß an Risikobereitschaft und sollten daher nur mit Bedacht ausgewählt werden.
Long und Short
Wer an der Börse Aktien kauft, spekuliert auf steigende Kurse. Im Börsenjargon wird in diesem Fall auch vom Eröffnen einer Long-Position, oder auch einfach nur von long gehen, gesprochen. Das ist das traditionelle Vorgehen im Börsenhandel für einen Privatanleger.
Aber an der Börse lässt sich nicht nur bei steigenden Kursen Geld verdienen, sondern auch bei fallenden Kursen. Wer auf fallende Kurse spekulieren möchte, kann eine Short-Position eröffnen bzw. short gehen.
Ein Beispiel für eine Short-Position ist der sogenannte Leerverkauf. Bei einem Leerverkauf werden Aktien verkauft, die man noch gar nicht hat. Und das funktioniert so:
Aktie X steht bei 100 Euro. Anleger A glaubt, dass der Kurs bald fallen wird und leiht sich Aktie X aus. Anleger A verkauft die geliehene Aktie nun für 100 Euro. Der Kurs der Aktie X sinkt jetzt tatsächlich auf 80 Euro. Jetzt kann Anleger A die Aktie X für 80 Euro zurückkaufen und an den Verleiher zurückgeben. Anleger A hat somit 20 Euro (abzüglich einer Leihgebühr) verdient.
Börsenlexikon: Short Squeeze
Ein Short Squeeze kann entstehen, wenn der Kurs einer Aktie entgegen den Erwartungen der Leerverkäufer ansteigt. Um die Verluste zu begrenzen, müssen die Leerverkäufer die Aktie wieder zurückkaufen. Wenn nun viele Leerverkäufer die Aktie gleichzeitig zurückkaufen, kann der Kurs der Aktie durch die große Nachfrage noch weiter nach oben getrieben werden, was die Verluste der Leerverkäufer weiter erhöht.
Verleiher von Aktien sind meist große Vermögensverwalter oder Fonds. Diese sind mit ihren Aktien langfristig investiert und profitieren von steigenden Kursen. Durch den Verleih der Aktien, und der damit fälligen Gebühr, besteht für sie aber auch die Möglichkeit, bei fallenden Kursen noch etwas Geld zu verdienen.
Pennystock
Pennystocks sind Aktien, deren Kurs sich in einem sehr niedrigen Bereich bewegt. In Europa werden Aktien mit einem Kurs von unter einem Euro als Pennystock bezeichnet. In den USA gelten dagegen schon Aktien mit einem Kurswert von unter fünf Dollar als Pennystock.
Eine Investition in Pennystocks ist hochriskant. Derartige Aktien gehören meist zu Unternehmen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken und von einer Insolvenz bedroht sind. Das Handelsvolumen ist zudem oftmals so gering, dass sich bei einem Verkaufswunsch möglicherweise kein Käufer für die eigenen Aktien findet.
Aufgrund des geringen Handelsvolumens sind Pennystocks häufig Spielball von Spekulanten. Mit nur wenig Kapitaleinsatz können große Kurssprünge nach oben, aber genauso auch Kursverluste, herbeigeführt werden.
Stock Picking
Stock Picking (deutsch Aktien auswählen) ist das gezielte Investieren in einzelne, börsennotierte Unternehmen. Die Auswahl der Unternehmen erfolgt dabei nach verschiedenen Krtierien, welche von der individuellen Anlagestrategie abhängen.
Beim Stock Picking wird versucht, diejenigen Unternehmen auszuwählen, die langfristig besser performen als der Gesamtmarkt und so den Anleger mit einer überdurchschnittlichen Rendite belohnen. Grundlage der Auswahl ist üblicherweise eine fundamentale Analyse der einzelnen Unternehmen.
Im Gegensatz zu einer passiven Anlagestrategie mit ETFs ist eine auf Stock Picking basierende Anlagestrategie deutlich zeitaufwändiger. Durch eine falsche Auswahl der einzelnen Unternehmen besteht auch immer das Risiko, dass langfristig eine unterdurchschnittliche Rendite erzielt wird.
Technische Analyse
Die technische Analyse (auch Chartanalyse) ist eine Methode die dazu dient, aus der Kurs- und Umsatzhistorie eines Wertpapiers zukünftige Trends herauszulesen. Dabei wird angenommen, dass alle Faktoren (wirtschaftlich, politisch, psychologisch etc.) die den Kursverlauf beeinflussen können, bereits in den aktuellen Kurs eingepreist sind.
Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse werden die Geschäftszahlen oder das wirtschaftliche Umfeld eines Unternehmens nicht in die Analyse miteinbezogen. Das Ziel besteht vielmehr darin, den geeigneten Kauf- und Verkaufszeitpunkt alleine aus dem Kursverlauf herauszulesen.
Inwiefern die technische Analyse dabei hilft, den weiteren Kursverlauf eines Wertpapiers vorherzusagen, ist wissenschaftlich umstritten. Durch die weite Verbreitung der technischen Analyse könnte die Masse der Marktteilnehmer, alleine durch den Glauben daran, die Kurse in die prognostizierte Richtung beeinflussen.
In der Psychologie ist dieses Phänomen als selbsterfüllende Prophezeihung bekannt: Menschen glauben an die Vorhersage und verhalten sich so, dass sie sich erfüllt.
Trading
Unter Trading wird an der Börse der kurzfristige Handel mit Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten verstanden. Dabei nutzen die sogenannten Trader die üblichen Kursschwankungen an der Börse, um einen Gewinn zu erzielen.
Ein Trader kann sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Geld verdienen. Die Dauer eines Trades kann je nach angewendeter Trading-Strategie wenige Sekunden bis mehrere Monate betragen.
Trading ist eine sehr spekulative Methode, um an der Börse Geld zu verdienen. Regelmäßige Verluste lassen sich dabei nicht vermeiden. Um profitabel zu traden, sollten Verluste daher so klein wie möglich gehalten und Gewinne maximiert werden.
Value und Growth
Die meisten börsennotierten Unternehmen lassen sich in die Kategorien Value (deutsch Wert) und Growth (deutsch Wachstum) einordnen. Der Übergang zwischen den beiden Kategorien ist allerdings fließend, daher ist eine genaue Einteilung nicht immer eindeutig möglich. Ebenso können Unternehmen, je nach Wandel des Marktes oder des Unternehmens, von einer in die andere Kategorie wechseln.
Value-Unternehmen verfügen über ein eher geringes Umsatzwachstum. Das Geschäftsmodell solcher Unternehmen hat sich bewährt und führt üblicherweise zu hohen Gewinnen. Hohe Investitionen zur Finanzierung des weiteren Wachstums finden in der Regel nicht mehr statt, weshalb ein Teil des Gewinns in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
Growth-Unternehmen investieren dagegen viel Kapital in das weitere Wachstum, wodurch die aktuellen Gewinne eher gering ausfallen. Aus diesem Grund werden auch nur geringe oder gar keine Dividenden gezahlt. Mit dem Ende der Wachstumsphase entwickeln sich Growth-Unternehmen früher oder später tendenziell zu Value-Unternehmen.
Ausgehend von den beiden Kategorien Value und Growth haben sich die Investmentansätze Value Investing und Growth Investing herausgebildet.
Beim Growth Investing liegt der Fokus in der Zukunft des Unternehmens. Da das Unternehmen noch sehr stark wächst, wird eine aktuell sehr hohe Bewertung in Kauf genommen. Dies geschieht in der Annahme, dass sich die Bewertung aufgrund des hohen Wachstums in einigen Jahren relativiert.
Value-Investoren investieren nur in Unternehmen, deren aktueller Wert für sie günstig erscheint. Dabei versuchen sie zunächst mittels einer Fundamentalanalyse den wahren Wert eines Unternehmens zu bestimmen. Liegt der Aktienkurs nun unter dem wahren Wert, wird eine Investition in Betracht gezogen. Dies geschieht unter der Annahme, dass sich der Aktienkurs in Zukunft wieder dem wahren Wert annähert. Der wahre Wert eines Unternehmens ist allerdings immer nur subjektiv, so dass ein Investitionserfolg niemals garantiert werden kann.
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